Lesenswert #42: Digitale Städteplanung, Bewegungen im Spiel und Jugendschutz
In der Rubrik „Lesenswert“ möchte ich Ihnen auch heute wieder spannende Beiträge, Artikel und Meinungen zum Thema „Spielkultur in Deutschland“ vorstellen. Wie immer freue ich mich über alle Hinweise zu weiteren Links und Veröffentlichungen per E-Mail oder über die Kommentarfunktion.
Jugendschutz vor 30 Jahren
Wer Anstoß an Medieninhalten nimmt, weil diese als für die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen oder ihrer Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefährdend angesehen werden, kann sich in Deutschland an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BpjM) wenden. Diese prüft das Anliegen und entscheidet, ob das Spiel auf den „Index“ gesetzt wird und zukünftig nicht mehr öffentlich im Handel ausgelegt oder beworben werden darf. Neben Büchern, Filmen und Musikstücken sind natürlich auch einige Computer- und Videospiele auf diesen Index gewandert. Gerade in der Anfangszeit schlug Computer- und Videospielen noch eine gehörige Portion Skepsis entgegen. Schaut man sich allerdings an wie die Indizierungen damals begründet wurden, so muten diese in der heutigen Zeit geradezu skurril und unverständlich an. Ein interessanter Artikel auf Focus.de zeigt einige dieser Fälle aus den 1980er Jahren.
Digitale Städteplanung
Im erfolgreichen Indiespiel Minecraft können Spieler ganze Welten aus digitalen Pixel-Quadern erschaffen. Dieses Spielprinzip hat schon jetzt viele Fans dazu inspiriert fiktive Welten, wie zum Beispiel Tolkiens Mittelerde, in dem Sandbox-Spiel nachzubauen. Nun nimmt sich die UNO Minecraft als Kernpunkt einer Kampagne, die junge Leute auf der ganzen Welt dazu ermutigen soll, Vorschläge zur zukünftigen Gestaltung ihrer Nachbarschaft zu erarbeiten. Ein erstes Pilotprojekt der Kampagne „Block by Block“ startet aktuell in Nairobi, Kenia.
Virtuelle Güter
Virtuelle Güter werden zurzeit hauptsächlich in Spielen gehandelt und verkauft. Doch auch in anderen Bereichen wie Literatur, Musik und Film werden Güter verstärkt virtuell angeboten. Experten prognostizieren sogar, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts mehr Umsatz durch virtuelle als reale Güter gemacht wird.
Zukunftsmusik oder nicht? Ein spannender Beitrag der Frankfurter Rundschau gibt einen Ausblick auf die mögliche Zukunft der virtuellen Güter.
Bewegungen im Spiel
Die Bewegungsabläufe der Figuren in aktuellen Spielen werden immer ausgefeilter und lebensechter. Dank moderner Technik und dem Motion-Capturing-Verfahren können die Entwickler den komplizierten menschlichen Bewegungsapparat immer realistischer darstellen. Wer herausfinden möchte, wie dies von statten geht, dem sei dieser Artikel in der Stuttgarter Zeitung ans Herz gelegt.